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Mittwoch, 29. Oktober 2014

Alien: Isolation - Mein FAZIT


Alien: Isolation sollte das angekratzte Image des Alien-Franchises wieder glatt bügeln und wurde als Survival-Horror der Extraklasse im Gewand der klassisches Alien-Filme zur großen Hoffnung der Fans. Nachdem ich das Spiel nun ausgiebig Let’s playd habe, kommt hier mein persönliches Fazit zum Survival-Horror im Alien-Gewand.


Hier geht's zur Playlist: Alien: Isolation (PS4) 

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Atmosphäre pur

Das Spiel lässt sich anfangs etwas zeit um in die Gänge zu kommen und das gewünschte Horror-Feeling zu vermitteln. In den ersten Missionen wird einem erstmal das grundlegende beigebracht und im Stil eines Tutorials erklärt, was denn so alles wie funktioniert.

Der erste Auftritt des Aliens treibt die ersten Schweißperlen ins Gesicht und lässt den Puls auf 180 steigen. Auch wenn das Ganze in einer Zwischensequenz passiert, geht einem der Hintern auf Grundeis. Die dramatische Musik untermalt das ganze perfekt und rundet den Moment ab.
Ab diesem Moment hat man ständig das Gefühl, dass einem der Xenomorph auf Schritt und Tritt folgt und nur darauf wartet euch in einem unachtsamen Moment fertig zu machen.
Die Anwesenheit des Aliens wird zwar immer mit dramatischer Musik untermalt, aber dennoch wisst ihr nie so ganz, was das Viech als nächstes macht. Springt es in einen Lüftungsschacht, oder rennt es erst noch durch ein oder zwei der engen Gänge? Meist sitzt man in irgendeinem Schrank oder unter einem Tisch und starrt den Punkt auf den Motiontracker an, in der Hoffnung, dass sich das Biest von euch weg bewegt. Dann geht’s raus aus dem Versteck und langsam zum nächsten Zielort.
Die meiste Zeit hält man sich den Motiontracker vor die Nase und hofft, dass man möglichst schnell ein Versteck findet sobald das Alien auftaucht und sich durch die Lüftungsschächte rasant auf eure Position zubewegt. Da kommt schonmal leichte Panik auf, wenn ihr gerade in einem Gang steht und keine Tür in der Nähe ist. Mit der Zeit entwickelt man sogar leichte Paranoia und meint aus jeder dunklen Ecke plötzlich was zu hören. Ich habe lange kein Spiel gespielt, dass mit der Soundkulisse und der bloßen Tatsache das dort ein einziges Biest IRGENDWO rumrennt, so eine dichte Atmosphäre erzeugt hat. Das die Raumstation dann auch noch so aussieht wie man sich Ende der 70er und Anfang der 80er die Zukunft vorgestellt hat, rundet das Alien-Feeling ab. Alles wirkt rustikal und wuchtig. Keine projezierten Displays, oder Tochscreens. Röhrenmonitore und Hebel und Schalter, bei denen man noch ein wenig Kraft braucht um sie zu bedienen. Das nenn ich Fan-Support.
 
Im Späteren Verlauf des Spiels wird es etwas ruhiger. Wenn ihr das erste Alien kinoreif mit dem Wissenschaftsmodul der Station in den Gasriesen befördert habt, nimmt die Horror-Stimmung ab. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Spiel dann langweilig wird.
In dieser Phase erfahrt ihr etwas mehr über die Geschichte und die Ereignisse auf der Station und auch über Amandas Mutter (Ellen Ripley). Das einzige was in dieser Phase des Spiels leicht nervt, sind die Androiden und scheißwütigen Überlebenden. Hier währe weniger Mehr gewesen. Ich hätte mir hier sowas vorstellen können wie Rettungsmissionen, in denen man z.B. überlebende wirklich retten muss. Zum Beispiel aus einem verschlossenen Raum. Und als Gegenleistung bekommt man dann eine Schlüsselkarte, mit der man in den nächsten Bereich kommt. Das wäre mir lieber gewesen, als mich die ganze Zeit mit Androiden und Irren rumschlagen zu müssen.

Diese Phase des Spiels ist allerdings relativ kurz. Ihr landet nämlich plötzlich in einem Alien-Nest. Was natürlich heißt, dass man es von nun an mit mehr als einem Alien zu tun bekommt. Und die bekannten Facehugger gesellen sich auch dazu. Ab hier steigt die Spannungskurve nun wieder, da ihr nie so genau wisst, ob euch jetzt gerade mehrere Aliens auf der Station suchen, oder nur eins. Dann müsst ihr euch auch noch gelegentlich gegen ziemlich flinke Facehugger wehren und weiteren Androiden und Irren aus dem Weg gehen. Alles in allem lässt euch das Spiel nur sehr selten wirklich mal Ruhe um die Nerven etwas zu beruhigen. Sobald ihr dann aber mal einen Moment ruhe hattet, gibt’s direkt wieder einen neuen Schockmoment, der den Blutdruck in die Höhe treibt. Die Spannungskurve des Spiels dürfte in etwa so aussehen wie ein EKG bei Kammerflimmern.
Die nicht vorhandene Auto-Save-Funktion sorgt dann zusätzlich dafür, dass man ständig Ausschau nach Speicherpunkten hält und einfach nur hofft, dass das Alien nicht plötzlich auftaucht. Denn dann muss man ab dem letzten Speicherpunkt alles nochmal spielen.
Was die Atmosphäre angeht, kann man Alien-Isolation also so gut wie nichts vorwerfen. Vor allem Fans der klassischen Alien-Filme werden hier mit Alien-Feeling vom feinsten bedient. Vom Horror, über die rustikale Umgebung mit Röhrenmonitoren und RICHTIGEN Knöpfen bis zur fantastischen Soundkulisse, ist das Spiel Fan-Support vom Feinsten.

Um Alien: Isolation jedoch in seiner vollen Pracht genießen zu können empfehle ich euch, das Spiel genau so anzugehen und zu spielen, wie sich die Entwickler das vorgestellt haben. Ruhig und im Schleichmodus. Hecktisches Spielen und Durchrushen sorgt dafür, das die fantastische Atmosphäre verloren geht und das Spiel seine Qualität nicht voll entfalten kann.
Abgesehen davon ist es bei schnellem Spielen ziemlich wahrscheinlich, dass ihr sehr viel öfter ins virtuelle Graß beißt.

Einer der wenigen Kritikpunkte im Spielverlauf ist das etwas lang gezogene Ende. Das letzte Viertel des Spiels wirkt etwas zäh und künstlich in die Länge gezogen. Hier hätten es auch 2 Kapitel weniger getan.
 

Technisch nicht ganz perfekt

Die technische Umsetzung des Spiels schwächelt an der einen oder anderen Stelle etwas. Besonders die starken Framerate-Einbrüche und wirklich miesen Animationen in Zwischensequenzen ziehen einen manchmal etwas aus der Stimmung raus, die das Spiel bis dahin aufgebaut hatte. Die Charaktere haben in den Zwischensequenzen scheinbar nur einen richtigen Gesichtsausdruck für sämtliche Stimmungen. Die Gesichtsanimationen wirken hölzern und alles andere als zeitgemäß. Dazu kommen die mitunter etwas seltsam anmutenden Bewegungsabläufe der Personen im laufenden Spiel, wenn man zum Beispiel einen Begleiter hat. Die Bewegungen wirken etwas abgehackt und nicht so schön flüssig, wie es eigentlich sein sollte.

Gelegentlich schweben dann auch mal herrenlose Waffen oder kleine Geräte mitten im Raum herum. Flackernde Texturen sind mir während meines Spieldurchgangs nur ein einziges Mal aufgefallen.
Aber auch die Steuerung ist hier und da etwas eigenwillig. Man muss mitunter extrem genau „zielen“ um ein Objekt zum Interagieren in den Fokus zu bekommen. Es gibt zwar einen kleinen Punkt in der Mitte des Bildes, der einem anzeigt wo man gerade hin zielt, aber dieser ist so klein, dass er in den meisten Situationen garnicht zu erkennen ist. An einigen Stellen musste man gar mehrmals vor und zurück gehen um das Gewünschte Objekt zur Interaktion zu bewegen. Das kann schonmal etwas haarig werden, wenn man vom Alien verfolgt wird und nicht in den Wartungsschacht klettern kann, weil die Aktion sich nicht ausführen lässt.
Zum Glück treten solche technischen Fehler nicht all zu häufig auf und wirken sich daher nicht so sehr auf die Stimmung und das Spielgefühl aus.
 

Schlusswort

Alien Isolation ist Fan-Support pur und brauch sich nicht hinter anderen Survival-Horror-Titeln verstecken. Die gelegentlich auftretenden technischen „Pannen“ halten sich in Grenzen und stören das Spielgefühl kaum. Atmosphärisch habe ich genau das bekommen, was ich mir gewünscht habe und der Cliffhanger am Ende lässt mich hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird.

Schulnote: 2+

 
Pro:

  • Perfektes Alien-Feeling, dank des antik anmutenden Zukunfts-Looks.
  • Fast ständig vorhandenes Paranoia-Gefühl.
  • Interessante Spannungskurve.
  • Super Soundkulisse.
Kontra:
  • Schwache Animationen und Framerate-Einbrüche in den Zwischensequenzen.
  • Gelegentlich kleine technische Pannen.
  • Letztes Viertel des Spiels wirkt etwas langgezogen.
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Und wie angekündigt, gibt's hier die 2 YouTube-Kanaltips von mir:

Let's play-Kanal der lieben Jade. Weil ich's mag wenn Häschen spielen. :P
https://www.youtube.com/user/smashthebunny

Wer schon immer mal wissen wollte, was in Nordkorea so an komischen Propaganda-Sachen usw. abgeht, der findet hier jede Menge Videos dazu.
https://www.youtube.com/user/stimmekoreas
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Für dieses Mal war's das erstmal. Wer nicht genug von mir bekommt, der darf gerne meinen Kanal und auch diesen Blog abonnieren. Dann verpasst ihr auch nix.

Bis zum nächsten mal, ich verabscheue mich!!

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