Alien: Isolation sollte das angekratzte Image des Alien-Franchises wieder glatt bügeln und wurde als Survival-Horror der Extraklasse im Gewand der klassisches Alien-Filme zur großen Hoffnung der Fans. Nachdem ich das Spiel nun ausgiebig Let’s playd habe, kommt hier mein persönliches Fazit zum Survival-Horror im Alien-Gewand.
Hier geht's zur Playlist: Alien: Isolation (PS4)
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Atmosphäre pur
Das Spiel lässt sich anfangs etwas zeit um in die Gänge zu
kommen und das gewünschte Horror-Feeling zu vermitteln. In den ersten Missionen
wird einem erstmal das grundlegende beigebracht und im Stil eines Tutorials
erklärt, was denn so alles wie funktioniert.
Der erste Auftritt des Aliens treibt die ersten
Schweißperlen ins Gesicht und lässt den Puls auf 180 steigen. Auch wenn das
Ganze in einer Zwischensequenz passiert, geht einem der Hintern auf Grundeis.
Die dramatische Musik untermalt das ganze perfekt und rundet den Moment ab.
Die Anwesenheit des Aliens wird zwar immer mit dramatischer
Musik untermalt, aber dennoch wisst ihr nie so ganz, was das Viech als nächstes
macht. Springt es in einen Lüftungsschacht, oder rennt es erst noch durch ein
oder zwei der engen Gänge? Meist sitzt man in irgendeinem Schrank oder unter
einem Tisch und starrt den Punkt auf den Motiontracker an, in der Hoffnung,
dass sich das Biest von euch weg bewegt. Dann geht’s raus aus dem Versteck und
langsam zum nächsten Zielort.
Ab diesem Moment hat man ständig das Gefühl, dass einem der Xenomorph auf Schritt
und Tritt folgt und nur darauf wartet euch in einem unachtsamen Moment fertig
zu machen.
Die meiste Zeit hält man sich den Motiontracker vor die Nase und hofft, dass man möglichst schnell ein Versteck findet sobald das Alien auftaucht und sich durch die Lüftungsschächte rasant auf eure Position zubewegt. Da kommt schonmal leichte Panik auf, wenn ihr gerade in einem Gang steht und keine Tür in der Nähe ist. Mit der Zeit entwickelt man sogar leichte Paranoia und meint aus jeder dunklen Ecke plötzlich was zu hören. Ich habe lange kein Spiel gespielt, dass mit der Soundkulisse und der bloßen Tatsache das dort ein einziges Biest IRGENDWO rumrennt, so eine dichte Atmosphäre erzeugt hat. Das die Raumstation dann auch noch so aussieht wie man sich Ende der 70er und Anfang der 80er die Zukunft vorgestellt hat, rundet das Alien-Feeling ab. Alles wirkt rustikal und wuchtig. Keine projezierten Displays, oder Tochscreens. Röhrenmonitore und Hebel und Schalter, bei denen man noch ein wenig Kraft braucht um sie zu bedienen. Das nenn ich Fan-Support.
Im Späteren Verlauf des Spiels wird es etwas ruhiger. Wenn
ihr das erste Alien kinoreif mit dem Wissenschaftsmodul der Station in den
Gasriesen befördert habt, nimmt die Horror-Stimmung ab. Das bedeutet allerdings
nicht, dass das Spiel dann langweilig wird.
In dieser Phase erfahrt ihr etwas mehr über die Geschichte und die Ereignisse
auf der Station und auch über Amandas Mutter (Ellen Ripley). Das einzige was in
dieser Phase des Spiels leicht nervt, sind die Androiden und scheißwütigen
Überlebenden. Hier währe weniger Mehr gewesen. Ich hätte mir hier sowas
vorstellen können wie Rettungsmissionen, in denen man z.B. überlebende wirklich
retten muss. Zum Beispiel aus einem verschlossenen Raum. Und als Gegenleistung
bekommt man dann eine Schlüsselkarte, mit der man in den nächsten Bereich
kommt. Das wäre mir lieber gewesen, als mich die ganze Zeit mit Androiden und
Irren rumschlagen zu müssen.
Diese Phase des Spiels ist allerdings relativ kurz. Ihr
landet nämlich plötzlich in einem Alien-Nest. Was natürlich heißt, dass man es
von nun an mit mehr als einem Alien zu tun bekommt. Und die bekannten
Facehugger gesellen sich auch dazu. Ab hier steigt die Spannungskurve nun
wieder, da ihr nie so genau wisst, ob euch jetzt gerade mehrere Aliens auf der
Station suchen, oder nur eins. Dann müsst ihr euch auch noch gelegentlich gegen
ziemlich flinke Facehugger wehren und weiteren Androiden und Irren aus dem Weg
gehen. Alles in allem lässt euch das Spiel nur sehr selten wirklich mal Ruhe um
die Nerven etwas zu beruhigen. Sobald ihr dann aber mal einen Moment ruhe
hattet, gibt’s direkt wieder einen neuen Schockmoment, der den Blutdruck in die
Höhe treibt. Die Spannungskurve des Spiels dürfte in etwa so aussehen wie ein
EKG bei Kammerflimmern.
Was die Atmosphäre angeht, kann man Alien-Isolation also so
gut wie nichts vorwerfen. Vor allem Fans der klassischen Alien-Filme werden
hier mit Alien-Feeling vom feinsten bedient. Vom Horror, über die rustikale
Umgebung mit Röhrenmonitoren und RICHTIGEN Knöpfen bis zur fantastischen
Soundkulisse, ist das Spiel Fan-Support vom Feinsten.
Die nicht vorhandene Auto-Save-Funktion sorgt dann zusätzlich dafür, dass man
ständig Ausschau nach Speicherpunkten hält und einfach nur hofft, dass das
Alien nicht plötzlich auftaucht. Denn dann muss man ab dem letzten
Speicherpunkt alles nochmal spielen.
Um Alien: Isolation jedoch in seiner vollen Pracht genießen zu können empfehle ich euch, das Spiel genau so anzugehen und zu spielen, wie sich die Entwickler das vorgestellt haben. Ruhig und im Schleichmodus. Hecktisches Spielen und Durchrushen sorgt dafür, das die fantastische Atmosphäre verloren geht und das Spiel seine Qualität nicht voll entfalten kann.
Abgesehen davon ist es bei schnellem Spielen ziemlich wahrscheinlich, dass ihr sehr viel öfter ins virtuelle Graß beißt.
Einer der wenigen Kritikpunkte im Spielverlauf ist das etwas lang gezogene Ende. Das letzte Viertel des Spiels wirkt etwas zäh und künstlich in die Länge gezogen. Hier hätten es auch 2 Kapitel weniger getan.
Technisch nicht ganz
perfekt
Die technische Umsetzung des Spiels schwächelt an der einen
oder anderen Stelle etwas. Besonders die starken Framerate-Einbrüche und
wirklich miesen Animationen in Zwischensequenzen ziehen einen manchmal etwas
aus der Stimmung raus, die das Spiel bis dahin aufgebaut hatte. Die Charaktere
haben in den Zwischensequenzen scheinbar nur einen richtigen Gesichtsausdruck
für sämtliche Stimmungen. Die Gesichtsanimationen wirken hölzern und alles
andere als zeitgemäß. Dazu kommen die mitunter etwas seltsam anmutenden
Bewegungsabläufe der Personen im laufenden Spiel, wenn man zum Beispiel einen
Begleiter hat. Die Bewegungen wirken etwas abgehackt und nicht so schön
flüssig, wie es eigentlich sein sollte.
Gelegentlich schweben dann auch mal herrenlose Waffen oder
kleine Geräte mitten im Raum herum. Flackernde Texturen sind mir während meines
Spieldurchgangs nur ein einziges Mal aufgefallen.
Aber auch die Steuerung ist hier und da etwas eigenwillig. Man muss mitunter
extrem genau „zielen“ um ein Objekt zum Interagieren in den Fokus zu bekommen.
Es gibt zwar einen kleinen Punkt in der Mitte des Bildes, der einem anzeigt wo
man gerade hin zielt, aber dieser ist so klein, dass er in den meisten
Situationen garnicht zu erkennen ist. An einigen Stellen musste man gar
mehrmals vor und zurück gehen um das Gewünschte Objekt zur Interaktion zu
bewegen. Das kann schonmal etwas haarig werden, wenn man vom Alien verfolgt
wird und nicht in den Wartungsschacht klettern kann, weil die Aktion sich nicht
ausführen lässt.
Zum Glück treten solche technischen Fehler nicht all zu häufig auf und wirken
sich daher nicht so sehr auf die Stimmung und das Spielgefühl aus.
Schlusswort
Alien Isolation ist Fan-Support pur und brauch sich nicht
hinter anderen Survival-Horror-Titeln verstecken. Die gelegentlich auftretenden
technischen „Pannen“ halten sich in Grenzen und stören das Spielgefühl kaum.
Atmosphärisch habe ich genau das bekommen, was ich mir gewünscht habe und der
Cliffhanger am Ende lässt mich hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird.Schulnote: 2+
Pro:
- Perfektes Alien-Feeling, dank des antik anmutenden Zukunfts-Looks.
- Fast ständig vorhandenes Paranoia-Gefühl.
- Interessante Spannungskurve.
- Super Soundkulisse.
- Schwache Animationen und Framerate-Einbrüche in den Zwischensequenzen.
- Gelegentlich kleine technische Pannen.
- Letztes Viertel des Spiels wirkt etwas langgezogen.
Und wie angekündigt, gibt's hier die 2 YouTube-Kanaltips von mir:
Let's play-Kanal der lieben Jade. Weil ich's mag wenn Häschen spielen. :P
https://www.youtube.com/user/smashthebunny
Wer schon immer mal wissen wollte, was in Nordkorea so an komischen Propaganda-Sachen usw. abgeht, der findet hier jede Menge Videos dazu.
https://www.youtube.com/user/stimmekoreas
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Für dieses Mal war's das erstmal. Wer nicht genug von mir bekommt, der darf gerne meinen Kanal und auch diesen Blog abonnieren. Dann verpasst ihr auch nix.
Bis zum nächsten mal, ich verabscheue mich!!
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